Es gibt Dinge, die wir sehen, und Dinge, nach denen wir Ausschau halten. Und wer weiß schon genau, wonach wir eigentlich Ausschau halten? Fragen, Suchen und Sehen sind zentrale Themen der Kunst, aber auch des Mensch Seins, mit denen sich Anna Maria Schönrock und Federico Braunschweig als Maler·innen auseinandersetzen.
Mit dem Fenster als wiederkehrendes Motiv, aber auch metaphorischen Ausgangspunkt, konfrontieren beide ihre Betrachter·innen mit einem Blick auf die „andere Seite“. Dieses gemeinsame Interesse an genau der Span- nung zwischen dies- und jenseits ist, was der geplanten Doppelausstellung Don’t you ever stop asking? zugrunde liegt. Sowohl Braunschweig als auch Schönrock verhandeln das Thema der sehnenden Suche, wenn auch auf formal unterschiedliche Weisen: Während der in Schönrocks großformati- gen Malereien suggerierte Blick oft in eine unbehagliche Leere führt, öffnen Braunschweigs Papierarbeiten Fenster in fantasievolle Bildwelten, die auch gerne mal ganz unverhohlen zurückstarren.
Don’t you ever stop asking? stellt die beiden künstlerischen Positionen in einen Dialog miteinander, und ist eine Einladung an alle Fragenden, Suchenden und Sehenden, sich mit ihrem Blick ein wenig weiter aus dem Fenster zu lehnen.
Text: Katharine Spatz