Seit den 90er Jahren hat sich viel verändert und Graffiti ist nicht mehr das, wofür es manche noch halten wollen. Während Kritikerinnen und Kritiker behaupten, Graffiti und seine Subgenres seien lediglich eine stetige Reproduktion, zeigen die vertretenen Künstlerinnen und Künstler ihre ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem, was sie jahrelang geprägt hat und sie bis heute beeinflusst.
Graffiti entwickelte sich zu abstraktem Graffiti, einem Begriff, der sich weiterhin formt und dessen Geschichte gerade erst beginnt. Er lebt von unterschiedlichsten biografischen und kulturellen Identitäten. Dabei spielen Orte eine besondere Rolle, da sie oft einen starken Einfluss auf die Wahrnehmung der Künstlerinnen und Künstler haben.
Aus diesem Grund möchten wir im Rahmen dieser Ausstellung unsere individuellen Blickwinkel dem Publikum präsentieren. Dabei soll es jedoch über das bloße Zur Schaustellen hinausgehen. Der Veranstaltungsort ist ein offener Raum für themenbezogenen Austausch, Diskussion, Begegnung und Vernetzung.
Liquid Times, in Anlehnung an Living in an Age of Uncertainty von Zygmunt Bauman und seiner soziologischen Analyse unserer Gegenwart, ist ein Projekt, das die Herausforderungen unserer Zeit im Blick hat und sich davon nicht entmutigen lässt. Es bietet die Möglichkeit, durch eine flexible Gemeinschaft Sichtbarkeit zu schaffen und Ideen zu realisieren.
Liquid Times ist ein Galeriekonzept, bei dem jede Woche der Raum neu gestaltet wird. Die Ausstellung entsteht im Wechsel durch verschiedene Künstlerinnen und Künstler, die in Gruppen ihre eigenen Ideen und Ansätze einbringen. So entsteht ein fortlaufender Dialog über Formen, Materialien und Inhalte, der den Raum ständig verändert und erweitert. Jede Woche zeigt eine neue Perspektive auf das Thema, wodurch das Projekt lebendig und offen bleibt. Weitere Informationen zu den einzelnen Ausstellungskonzepten und beteiligten Künstlerinnen und Künstlern findet ihr auf liquidtimes.de.